An allen Ecken wird sie uns versprochen: grenzenlose Freiheit. Für viele Menschen bedeutet das, tun und lassen zu können, was man will. Keine Limits, keine Grenzen, keine höhere Instanz, der man sich unterordnen muss.
Vielleicht hast auch du schon mal davon geträumt, den ganzen christlichen Ballast, den du durch deine Gemeinde oder deine Eltern empfindest, von dir zu werfen, um endlich selbstbestimmt leben zu können.
Die Bibel sieht die Sache völlig anders. In Römer 6,16 steht: „Überlegt doch einmal: Wenn ihr euch jemand unterstellt und bereit seid, ihm zu gehorchen, seid ihr damit seine Sklaven; ihr seid die Sklaven dessen, dem ihr gehorcht. Entweder ihr wählt die Sünde und damit den Tod, oder ihr wählt den Gehorsam Gott gegenüber und damit die Gerechtigkeit.“
Demnach ist der Mensch in gewisser Hinsicht niemals frei. Es gibt immer einen Herrn, dem du gehorchst: Entweder regiert dich die Sünde oder Gott ist der Chef deines Lebens.
Eine Geschichte, die diese biblische Wahrheit sehr eindrücklich illustriert, findet sich in 1. Samuel 8. Zu dieser Zeit hat das Volk Israel im Gegensatz zu allen umliegenden Völkern noch keinen König.
Samuel, der das Volk Israel lange Zeit gerichtet hat, ist alt geworden. Nun kommt das Volk zu ihm und äußert den Wunsch einen König als Herrscher zu haben, wie alle anderen Völker.
Aus dem interessanten Text wollen wir drei Lektionen ziehen:
1) Woran liegt es, dass man Gott nicht mehr als König über sein Leben haben möchte?
Eigentlich sollte das Leben als Christ Freude, Erfüllung und Freiheit bedeuten. Woran liegt es, wenn man das selbst gar nicht empfindet, sondern christlichen Glauben eher als Zwangsjacke erlebt? Wieso wollte das Volk Israel, das immer wieder von Gott geführt, befreit und bewahrt worden war, plötzlich einen menschlichen König über sich haben?
- Schlechte Vorbilder (Lies dazu 1. Samuel 8,3-5)
Die Söhne Samuels lebten nicht so gottesfürchtig wie ihr Vater. Sie waren bestechlich und verdrehten das Gesetz.
Vielleicht kennst du das auch. Gut möglich, dass in deiner Umgebung wenig Christen zu finden sind, deren Leben anziehend auf dich wirkt. Und natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass du in deinem familiären Umfeld oder in deiner Gemeinde Menschen erlebst, die Kompromisse in ihrem Leben machen und Gott nicht von ganzem Herzen nachfolgen. - Das Wegschauen von Gott und Hinschauen auf die Nachbarvölker (Lies dazu 1. Samuel 8,5+20)
Gleich zweimal äußert das Volk in 1. Samuel 8, dass man so sein wollte, wie die anderen Nationen. Das Volk Israel hat seinen Fokus also weg von Gott und hin auf die Welt ringsumher gerichtet. Da ist Unzufriedenheit eigentlich vorprogrammiert. Wenn du als Christ beginnst, nur noch die Welt ohne Gott anzuschauen und dich nicht mehr mit Jesus beschäftigst, wird die Glaubensbegeisterung automatisch abnehmen und die Sehnsucht, so zu leben wie die anderen Menschen, wachsen. Was schaust du dir auf Instagram, YouTube, TikTok etc. an? Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit? - Druck von außen (Lies dazu 1. Samuel 12,12)
Diesen Grund erwähnt Samuel erst später. Mitentscheidend dafür, dass Israel einen König haben wollte, war die militärische Bedrohung durch Nahas, den König der Ammoniter. Die Angst, in einer kriegerischen Auseinandersetzung ohne einen eigenen König keine Chance zu haben, ließ Israel nach einem König schreien.
Auch das könnte in deinem Leben ein Grund dafür sein, dass du dich danach sehnst, so leben zu können, wie deine Bekannten, die Jesus nicht nachfolgen. Der Druck von außen wird größer, man wird in der Öffentlichkeit zunehmend belächelt oder auch diskriminiert, wenn man an der Botschaft der Bibel festhält. Vielleicht hast du Angst, in der Schule oder auf der Arbeit als Außenseiter dazustehen. Der Gegenwind der gottlosen Gesellschaft gegen bibeltreue Christen nimmt zu.
Allen drei Gründen liegt das gleiche Prinzip zugrunde: Eine verkehrte Perspektive. Wenn du – statt dich mit Jesus und seinem Wort zu beschäftigen – auf andere Dinge schaust, wird zwangsläufig die Begeisterung für Jesus abnehmen und der Wunsch, ein anderes Leben zu leben, zunehmen.
Was das für Folgen hat und wie du wirklich frei wirst, erfährst du in Teil II. Bis dann!