Ich mag Mathe! Schon in der Schule war es eines meiner Lieblingsfächer. Zwar bin ich nur Chemiker geworden, doch ich mag Mathematik noch immer. Manche nennen sie die Königin aller Wissenschaften. Auch wenn viele diese Begeisterung nicht teilen, ist vielleicht doch etwas Wahres daran. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum es solch eine „logische“ Mathematik überhaupt gibt? Kann so etwas allein durch Zufall entstehen, wie auch angeblich alles andere in der Natur? Werner Gitt wies meines Erachtens überzeugend nach, dass eine zwischen „Sender“ und „Empfänger“ verständliche Information nicht von selbst entstehen kann. Ich denke, dass auch die Mathematik nicht von selbst entstanden ist, sondern eine Idee Gottes ist.
Rechnen mit der Unendlichkeit
In der Schule rechnen wir zuerst mit „natürlichen Zahlen“. Zuerst in einem überschaubaren Zahlenraum bis 10 oder 100, dann bis 1000, 10.000, 100.000 – ja, bis wohin gehen die natürlichen Zahlen eigentlich? Ich kann zu jeder noch so großen natürlichen Zahl immer noch 1 addieren und die neue Zahl ist größer. An dieser Stelle ahnen wir vielleicht das erste Mal, was „unendlich“ ist: die Reihe der natürlichen Zahlen geht immer weiter.
Bald kommen die „ganzen Zahlen“ dazu. Das sind u.a. Zahlen, die kleiner sind als 0, also -1, -2, -3, -4, -5, …. und auch hier immer so weiter, ohne Ende. Die Reihe der ganzen Zahlen wird oft auf einem Zahlenstrahl dargestellt. Und da sehen wir, dass diese Reihe nicht nur im Bereich der positiven ganzen Zahlen kein „Ende“ hat, sondern auch im Bereich der negativen ganzen Zahlen keinen „Anfang“ hat. Die Unendlichkeit hat keinen „Anfang“ und kein „Ende“.
Über die Unendlichkeit nachdenken
Albert Einstein war ein genialer Mensch auf den Gebieten der Mathematik und Physik. Von ihm sind einige legendäre Zitate überliefert, z.B.: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Einerseits können wir uns Unendlichkeit oder Ewigkeit nur sehr schwer vorstellen, andererseits fasziniert sie uns. Wäre es nicht toll, ewig zu leben? In der griechischen Mythologie gibt es die Sage von Tithonos, der von dem Obergott Zeus ewiges Leben erhielt – allerdings keine ewige Jugend. Mit zunehmendem Alter schrumpfte er so weit zusammen, dass am Ende nur noch seine keifende, schrille Stimme übrigblieb, die zu einem kleinen Insekt, einer Zikade, wurde. Die alten Griechen wollten mit dieser Sage vermitteln, dass die alleinige Fortsetzung unseres jetzigen Lebens auf dieser Erde mit ihren Gesetzmäßigkeiten alles andere als ein erstrebenswerter Wunsch wäre. Nicht alle Formen der Unendlichkeit sind schön.
Die Welt, in der wir leben, ist vom Grundsatz her nicht unendlich. Der Schriftsteller Hans Fallada hatte leider ein eher trauriges Leben, manchmal aber dennoch einen klaren Blick auf uns Menschen. Er sagte einmal: „Wir wollen eine unvergängliche Spur hinterlassen auf diesem vergänglichen Stern“. Gibt es eine gute Unendlichkeit für unser ganz persönliches Leben?
Sehnsucht nach Ewigkeit
Die griechische Sage von Tithonos zeigt, dass wir Menschen schon zu allen Zeiten Sehnsüchte hatten. Drei dieser zeitlosen und universellen Mega-Sehnsüchte sind meines Erachtens Ewigkeit, Freiheit und Schönheit. Viele andere unserer Sehnsüchte zielen eigentlich auf diese Mega-Sehnsüchte ab (z.B. Gesundheit, Frieden, Anerkennung), manchmal nur sehr oberflächlich, wenn wir z.B. bei materiellen Dingen wie Besitz, Geld oder Macht über andere Menschen steckenbleiben.
Woher kommen eigentlich alle diese Sehnsüchte? Der englische Christ C.S. Lewis hat einmal geschrieben: „Wenn ich eine Sehnsucht in mir finde, die keine Erfahrung in dieser Welt befriedigen kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass ich für eine andere Welt gemacht bin“ (aus Mere Chistianity, dt. Pardon ich bin Christ – Meine Argumente für den Glauben).
Bereits bei der Mathematik haben wir festgestellt, dass wir uns vieles schwer vorstellen können. Dennoch gibt es diese Dinge und man kann mit ihnen rechnen. Der französische Christ Blaise Pascal war ebenfalls ein genialer Mathematiker (Du wirst im Mathe-Unterricht vermutlich noch das Pascalsche Dreieck kennenlernen). In seinen Pensées sur la religion et sur quelques autres sujets (Gedanken über die Religion und einige andere Themen) schrieb er: „Die letzte Schlussfolgerung der Vernunft ist, dass sie einsieht, dass es eine Unzahl Dinge gibt, die sich nicht zu fassen vermag; sie ist nur schwach, wenn sie nicht zu dieser Einsicht gelangt. Was wird man von den übernatürlichen Dingen sagen, wenn sie schon die Dinge der Natur nicht zu fassen vermag?“ (Fragment 267).
Und schon im Alten Testament der Bibel schrieb der Prediger (Kapitel 3,11): „Gott hat die Ewigkeit in ihr (der Menschen) Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, das Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen vermag.“
Die Zitate von Lewis und Pascal und dem Prediger sind für Dich vielleicht noch etwas schwierig (rede doch einfach mal mit Deinen Eltern darüber J). Sie sollen begründen, dass es ganz und gar nicht „dumm“ ist, an die Existenz einer anderen und besseren Welt als der jetzt für uns sichtbaren zu glauben. Diese Welt gibt es wirklich. Es ist Gottes ewige Welt. Er spricht in der Bibel davon,
- dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird statt dieser vergänglichen Erde (Offb 21,1) – Ewigkeit
- dass Menschen zur „Freiheit der Kinder Gottes“ (Röm 8,21) kommen können, statt in Knechtschaft und Todesfurcht zu leben (Hebr 2,15)– Freiheit
- dass alles neu wird ohne die schrecklichen Folgen der Sünde (Offb 21,5) – Schönheit
Gott hat es versprochen. Er wird es tun. Unsere Mega-Sehnsüchte können erfüllt werden. Du kannst dabei sein!