Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: ER ist geoffenbart worden im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit!
<author>1Tim 3,16<author>
Was für ein ausdrucksstarker, eindrucksvoller, inhaltsschwerer Satz! Er enthält das irdische Leben unseres Herrn »wie in einer Nussschale«.
Mit sechs passiven Verbformen wird Gottes Heilsplan und Christi Heilstat umschrieben. Obwohl sein Name hier nicht genannt wird, ist dies unverkennbar ein Christus-Hymnus. Sein großes Geheimnis soll entdeckt werden.
In drei Gegensatzpaaren wird alles entfaltet:
Von seinem Aufgang aus der Höhe (Lk 1,78) bis zur Aufnahme in Herrlichkeit (Lk 9,61).
Was für ein unfassbares Geheimnis: Gott neigt sich auf die Erde herab. Der Aufgang aus der Höhe, der Herr der Herrlichkeit versteckt unter einer Handvoll Heu. Dieser heruntergekommene Gott lässt sich in Windeln finden.
„Das Wort wird Fleisch und wohnt unter uns.“
<author>Joh 1,14<author>
Schau genau, denn in Jesus zeigt sich Gott (Joh 14,7.9)!
Er unterwirft sich tatsächlich unseren Lebensumständen.
Er kommt erbärmlich ärmlich (2Kor 8,9). Und wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden (Jes 53,1)? Ja, den Armen, Ausgestoßenen, Elenden und Übersehenen. Seit Weihnachten lässt sich Gott antasten, tritt aus dem Verborgenen und lüftet sein großartiges Geheimnis.
Er erbt als Sohn Davids das Thronrecht dem Fleisch nach, aber erweist sich als Sohn Gottes dem Geist nach! Seine Auferstehung ist dafür der Beweis (Röm 1,3-4). Der in der Krippe und der am Kreuz sind Gottes Weisheit (Lk 7,35; 1Kor 2,7-8). Diese Weisheit wird gerechtfertigt.
Was so ohnmächtig wirkt, hat doch Vollmacht, alle Macht.
Getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist (1Petr 3,18). Die Sache ist nicht abgeschlossen: Wer an Ihn glaubt, dem wird alles durch den Geist beglaubigt: Der wird innewerden, im tiefsten Innern fassen: Es stimmt! Gottes Geist wird es bestätigen und besiegeln.
Himmlische Heere waren Augenzeugen der Geburt, in Gethsemane, auf Golgatha(?) und am Gartengrab. Sie haben den Werdegang des Gottessohnes mitverfolgt.
Seinen Boten und Gesandten gab er sich zu erkennen: den Aposteln zeigte er sich als der Auferstandene. Sie bekennen:
Was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens (und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist
<author>1Joh 1,1-2<author>.
Nun sind alle Grenzen gesprengt. Alle sind gemeint. Alle soll diese Botschaft der Gottseligkeit erreichen: Lumpige Hirten aus frommer Gegend durch Engel, astronomisch Gelehrte aus fernster Gegend durch den Stern. Verkündet es aller Welt, predigt es den Heiden (Mt 28,20)!
Wie werden wir hier schon gottselig – in dieser finsteren Welt? Indem wir das großartige Geheimnis erahnen und ihm trauen: An diesem gottlosen Ort Gott glauben.
„Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe!“
<author>Joh 12,4<author>
Himmelfahrt ist seine Rückkehr an den Ausgangspunkt. Hier schließt sich der Kreis. Er kam im Fleisch in Niedrigkeit um uns Fleischlinge in seine Herrlichkeit zu hieven. Der Mensch Jesus wurde der Mittler (2,5) und Heilandgott. Erhöht von der Erde will er alle zu sich ziehen (Joh 12,32).
