Ich beneide euch als jüngere Generation nicht. Verglichen mit meiner Jugendzeit müsst ihr eine weitaus größere Informationsflut und -intensität bewältigen. Gott in so einer Zeit hingebungsvoll zu dienen ist gar nicht so einfach. Wie kann man also verhindern, dass uns die brennende Liebe zu Christus abhandenkommt? Wie gelingt es, die Dinge der Welt an ihrem biblischen Platz zu lassen?
Johannes schreibt:
Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
<author>1. Joh 2,15-17<author>
Die Welt an ihrem richtigen Platz zu lassen, ist also zuallererst eine Frage der Liebe: Wenn unser Herz für Christus brennt, wird er auch im Zentrum unseres Lebens stehen. Demas z.B. verließ Paulus, weil er die Welt liebgewonnen hatte (2.Tim 4,9f). Die Bibel warnt uns, dass Satan der Fürst dieser Welt ist und dass alles, was in der Welt ist, vergehen wird. Einer meiner Dozenten pflegte dazu immer zu sagen: „Alles bedeutet alles. Das ist alles, was alles bedeutet.“ Dazu gehört:
- … die Lust des Fleisches: Wir dürfen Genuss nicht zu unserem Lebensinhalt werden lassen. Essen z.B. kann zu einem richtigen Götzen werden. Auch Sex ist vergänglich – im Himmel wird es keine Ehe mehr geben.
- … die Lust der Augen: Haben geht vor Brauchen? 😊 Das Auge wird nicht satt (Pr 1,8). Ständig werden uns neue Produkte unter die Nase gehalten. In unserer Gier sammeln wir immer mehr Besitztümer an. Dazu kommen die Fesseln der Pornographie, die ganze Generationen lahmlegen und verheerende Auswirkungen haben. Darum habe ich Covenant Eyes auf meinen Geräten installiert. Ich möchte dich ermutigen: Such dir einen Rechenschaftspartner und installiere Schutzprogramme , wie Covenant Eyes – das wird dir helfen [Anmerkung der Redaktion: Schreib uns, wenn du einen Rechenschaftspartner suchst – wir helfen gern weiter: info@startblock.app]
- … der Hochmut des Lebens: Schneller als uns bewusst ist, werden wir stolz und halten uns für besser als andere. Vielleicht sagen wir es nicht, aber in Gedanken passiert das leider ganz schnell.
Zum zweiten Punkt noch eine kurze Illustration: An einem Sonntagnachmittag, als mein jüngster Sohn drei Jahre alt war, machten wir einen Spaziergang in guter deutscher Tradition. Unser Jüngster hatte die mitunter etwas irritierende Eigenart, ständig vor sich her zu singen. Einen Vorteil hatte die Sache – wir wussten immer, wo er war. Während wir so vor uns her spazierten, merkte ich, wie sich das Singen immer mehr entfernte. Also rief ich ihn wieder zu uns. Dann entfernte sich das Singen wieder usw. Als wir schließlich wieder zuhause ankamen, waren seine Taschen voller „Schätze“: kleine Steinchen, gebogene, rostige Nägel, Bierdeckel und das wichtigste: glänzende Kaugummipackungen. Natürlich musste er seine Taschen ausleeren, bevor er ins Haus durfte. Oft habe ich dabei gedacht: „Ob unser Vater im Himmel uns bei unseren Sammlungen beobachtet und denkt: „Gebogene Nägel? Kaugummipapier? Steinchen? Oh Roger – diese Dinge haben keinen bleibenden Wert!““ Jeder muss persönlich vor Gott entscheiden, welche Dinge er braucht. Wir brauchen nicht alles, was wir kaufen können. Überlege dir stattdessen, wie du deinen Besitz zur Verbreitung des Evangeliums einsetzen kannst. Wie kannst du ihn nutzen, um anderen zu helfen?
… wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
Ausschnitt aus den Kraftstoff-2021-Vorträgen von Roger Peugh